Dienstag, 28. Juli 2009

Junge weiser als die Alten?

Die großen Parteien haben sich ja bei Themen des digitalen Zeitalters in den letzten Jahren ordentlich disqualifiziert. Allen voran natürlich die Union, die sich immer stärker zu einer gefährlichen Law-And-Order Partei mit Überwachungs-Allmachtsphantasien entwickelt.

Wenn ich Herrn Wolfgang Schäuble sehe, muss ich unwillkürlich an Großkanzler Adam Sutler denken.

Aber auch die nicht mehr ganz so große SPD scheint sich im ewigen Wahlkampf um die täglich steigende Zahl der Hartz IV Empfänger immer mehr von unserem Grundgesetz zu entfernen.
Nichts gegen die Themen Wirtschafts- und Sozialpolitik, das sind alles sehr wichtige Probleme. Allerdings geht es den etablierten Parteien schon lange nicht mehr um deren Lösung, sondern nur noch darum, wie man die Probleme so lange unter der Decke halten kann, bis der Wahlkampf vorbei ist. Nach der Wahl wird der politische Gegner dann für die Probleme verantwortlich gemacht, die man selbst mit verschuldet hat. Und von den vollmundigen Versprechen (auch bekannt als Steuergeschenke und Neidsteuern) will keiner der Parteien mehr etwas wissen.

Zum Glück haben wir ja noch die Oppositionsparteien im Bundestag. Die dürften, ob der zu Markte getragenen Inkompetenz der Regierungskoalition, doch leichtes Spiel haben mit besseren Konzepten und Alternativen. Sollte man meinen.

Man kann auch schon in der Opposition umfallen

Von der FDP wissen wir ja, dass das in der Opposition Gesagte, bei den Koalitionsgesprächen nur als böser Fiebertraum in Erinnerung haftet. Wie sehr diese Partei bereits angesichts der in Aussicht stehenden Koalition mit der Union umfällt, zeigt die Antwort von Jörg Behlen. Warum sagt er nicht einfach, die Abschaffung des ZugErschwG ist Vorraussetzung für Koalitionsverhandlungen? Lieber mal alle Optionen offen halten, konsequenter Einsatz für die Bürgerrechte sieht meiner Ansicht nach anders aus!

Auch die Tatsache, dass sie bei der zweiten Lesung des Zensurgesetzes (oder war es die erste? das muss das Bundesverfassungsgericht noch klären) Ankündigungen zu Verfassungsklagen machen, diesen Ankündigungen aber keine Taten folgen lassen, spricht Bände. Warum hat sich die FDP denn nicht der Organklage des Abgeordneten der Piratenpartei angeschlossen? Und wie wir ja von Herrn Behlen wissen, wird die FDP nur dann Verfassungsklage einreichen, wenn sie nicht an der nächsten Regierung beteiligt sein wird. Wenn es nach mir geht, sieht es gut aus mit einer Verfassungsklage, denn ich werde die FDP nicht wählen.

Welche Meinung hat die Mehrheit der Grünen eigentlich?

Zum Glück haben wir im Bundestag ja noch die bürgerrechtstreuen (Pardon, bürgerInnenrechtstreuen) Grüne. Die waren so geschlossen gegen dieses Internetsperren-Gesetz, dass tatsächlich ca. 50% der anwesenden Fraktion dagegen stimmten. Und die anderen 15 Abweichler haben sich auch nur enthalten. Moment mal. Was genau bedeutet nochmal Enthaltung? Entweder heißt es, dass dem Abgeordneten der Ausgang der Wahl egal ist, oder aber er sich der Meinung der Mehrheit anschließt. Da aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag im Vorfeld bereits klar war, wie über diesen Gesetzentwurf abgestimmt werden würde, bedeutet in diesem Fall Enthaltung gleich Zustimmung. So oder so wirft das ein schlechtes Bild auf die Abgeordneten der Grünen Fraktion.

Welche Meinung einige Grüne (und wer weiß wie viele es wirklich sind) tatsächlich zu diesem Themenkomplex der Internetzenzur haben, wurde vom Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft Matthias Güldner exemplarisch deutlich gemacht.

Widerstand von den Jugendorganisationen

Aber es scheint sich Widerstand zu regen in diesen Parteien. Nicht so sehr in den Parteien selbst, aber in den Jugendorganisationen dieser Parteien. Man merkt, dass sich da einiges an Frust aufgestaut hat, weil die Jugend erkennt, wie sehr über ihre Köpfe hinweg Politik betrieben wird. Nicht nur, dass ihnen ein riesiger Schuldenberg hinterlassen wird, es wird ihnen auch noch die Möglichkeit des Protests genommen, indem eine heimliche Zensurinfrastruktur eingeführt wird.

Das alles wäre vielleicht noch hingenommen worden, aber dieselben weltfremden Altherren und -damen wollen auch noch Computerspiele und Paintball verbieten, alles völlig harmlose Freizeitbeschäftigungen vieler junger Menschen.
Die Jugendorganisation der Grünen hat sich postwendend von Matthias Güldner distanziert. Einige Zeit später folgte dann auch der Bundesvorstand der Grünen mit einer etwas zahmeren Distanzierung, schließlich will man ja nicht zu viel Aufsehen erregen, und die ganzen grünen Offline-Wähler verprellen, die ja mehrheitlich wohl die Meinung Güldners teilen.

Die "schwarze Pest" hat auch jugendliche Anhänger

Und selbst die Junge Union sieht sich in der Debatte genötigt Stellung zu beziehen. In dieser Stellungnahme werden die Autoren sehr deutlich:
"Die Politik macht es sich zu einfach, wenn als Auslöser von Amokläufen an Schulen in den vergangenen Jahren der Umgang mit gewaltverherrlichenden Computerspielen genannt wird"
Wenn die JU hier "Politik" schreibt, meint sie vermutlich "Union", aber das wollen wir den Autoren mal verzeihen. Allerdings dürfte manch einem Computerspieler folgender Satz doch eher sauer aufstoßen:
"Zweifellos ist übermäßiges Spielen am Computer keine sinnvolle Freizeitbeschäftigung"
Beim Thema Internetsperren fordert die Junge Union wieder einmal, wie auch ihre Vordenkerin Ursula von der Leyen, eine Versachlichung:
"Im Bezug auf die Debatte um Internetsperren plädiert die Junge Union Deutschlands für eine sachlichere Diskussion"
Und beschwört gleich darauf wieder den rechtsfreien Raum:
"Klar ist aber auch, dass in einer Demokratie das Internet kein rechtsfreier Raum sein kann"
Sind die Jungen nun weiser als die Alten?

Jetzt stellt sich nur die Frage, warum werden die Jugendorganisationen nicht gehört? Oder warum wehren sie sich so sehr gegen die Politik ihrer eigenen Parteien?
Ich habe auf diese Frage eigentlich nur eine Antwort: Aus Angst! Nein, nicht die Jungen haben Angst vor den Alten, sondern die Alten haben Angst davor, dass ihnen die Jugend wegläuft. Aus diesem Grund beschwichtigen die Führungskräfte der Jugendorganisationen ihre Mitglieder, getreu dem Motto: "Seht her, wir denken wie ihr, wir müssen das nur noch in die Schaltzentralen der Macht bringen, und da sind wir ja sehr nah dran. Also lauft nicht zu anderen Organisationen über."
Die Mitglieder der Jugendorganisationen erkennen, dass ihre eigenen Parteien nicht mehr ihre Interessen vertreten. Und täglich wird das deutlicher.
Soweit ich weiß, gibt es in der Jugendorganisation der Piratenpartei, den Jungen Piraten, keine Bestrebungen, die Politik der "Alten" zurecht zu rücken. In dieser Partei herrscht Konsens zwischen der Jugend und dem Alter. Sollte es nicht in jeder Partei so sein?

Sonntag, 26. Juli 2009

Ist Zensur der "Green new Deal"?

Ich musste mir die Augen reiben, als ich den Beitrag "Zur unerträglichen Leichtigkeit des Internet" des Herrn Matthias Güldner lesen musste.

Wenn man die Stellungnahme dieses einen Grünen betrachtet, erscheinen die Stimmenthaltungen beim Zensurgesetz in einem ganz anderen Licht. In dieser Partei scheinen sich Menschen zu befinden, die weder verstanden haben worum es bei diesem Gesetz im Kern eigentlich geht, noch zu wissen scheinen, was eine freiheitlich demokratische Grundordnung ist.

Herr Güldner wirft den Kritikern vor, sie wollten Gesetzte abschaffen, wenn sie sich nicht durchsetzen lassen. Für wie dumm hält dieser Mann die steigende Zahl der Zensurgegner? In seinen Worten lese ich nichts anderes, als dass man mit Zensur die Probleme des Informationszeitalters lösen könnte.

Er sagt nichts anderes als dass das Industriezeitalter mit allen Mitteln bewahrt werden muss. Das Informationszeitalter muss mit Gesetzen verhindert werden.
Mit Zensurinfrastruktur lässt sich ja auch trefflich Geld verdienen, und wie wir alle wissen, verbraucht das Internet Unmengen an Energie. Je weniger Internet es gibt, desto weniger Atomkraftwerke werden benötigt. Und wer möchte sich schon in einem zensiertem Internet bewegen, da lasse ich doch meinen Rechner gleich ausgeschaltet. Alles der Umwelt zuliebe! Und für die Kinder!

Ist das der Green New Deal? Wenn ja, dann wäre das ein wahrhaft schlechtes Geschäft.


Nie mehr RTL, Pro7 und SAT1 dank HD+

Ich habe mir einiges an technischer Ausstattung zugelegt, um in den Genuss von hochauflösendem Fernsehen zu kommen. Ich habe das allerdings hauptsächlich wegen meiner PS3 gemacht, da ich die Schriften auf dem Bildschirm nicht vernünftig lesen konnte.
Und da ich nun einen FullHD-Fernseher hatte, wollte ich auch die aufkommenden HDTV-Sender sehen. Zu diesem Zweck habe ich mir die brandneue DM800 zugelegt.

Zum damaligen Zeitpunkt gab es jedoch nur sehr wenige Sender, die HD ausgestrahlt haben, unter anderem das ORF. Dumm nur, dass eben dieser Sender sich dazu entschlossen hat, seine Verschlüsselung zu ändern. Obwohl ich in einer Gegend wohne, in der ich ORF terrestrisch empfangen könnte, darf ich ORF nicht über Satellit empfangen.

Doch es ist Licht am Ende des Tunnels zu erblicken, denn ARD wird bereits in diesem Jahr in den Testbetrieb für hochauflösendes Fernsehen gehen. Ich persönlich kann zwar den großen Vorteil von HD noch nicht so recht erkennen, aber das mag auch daran liegen, dass ich mehr Wert auf inhaltliche, denn technische Qualität lege.

Und auch die Privaten springen jetzt auf den HD Zug auf. Naja, eigentlich war ja gerade Pro Sieben auf diesem Gebiet sogar Vorreiter. Sie hatten bereits einen HD Testbetrieb, als DVB-S2 sich noch nicht durchgesetzt hatte. Und sie haben das auch noch penetrant im Vorspann dieser Sendungen beworben. Mich hat dieser "Schärfer als die Realität"-Trailer damals immer furchtbar aufgeregt, weil sie die Sendungen im SD Fernsehen immer in 4:3 Letterbox-Format ausgestrahlt haben. Schlimmstes Briefmarken-Kino.

Jetzt schicken sich die Privaten an, ebenfalls ein HD Programm zu starten. Sie machen das in seltener Eintracht und in Zusammenarbeit mit dem Satellitenbetreiber ASTRA. Nur leider wird dieses Vorhaben scheitern, zumindest wünsche ich ihnen das. Nach dem Plan von RTL und ASTRA soll das neue HD+ Angebot grundverschlüsselt und kostenpflichtig sein. Das an sich wäre ja schon schlimm genug, aber sie packen noch ein bisschen DRM obendrauf und wollen Aufnahmen verhindern, oder zumindest das Herrausschneiden von Werbung.

Das ist doch eine Frechheit, oder etwa nicht? Da bekommt man ein Programm zugespielt, dass mit Werbung durchsetzt ist, und soll dafür auch noch zahlen? Ich habe kein Problem mit Werbung, schließlich müssen sich die Fernsehsender ja finanzieren, aber dieser Plan mit HD+ wird meiner Ansicht nach ein Schuss ins eigene Bein für die privaten Sendeanstalten.

Wenn sich dieses Angebot tatsächlich durchsetzen sollte, und ich bezweifle das, da ich glaube, dass das genauso scheitern wird, wie damals Entavio, dann bedeutet das für mich, dass ich RTL, Pro Sieben und Konsorten eben nicht in HD schauen kann. Und wenn sie irgendwann ihr digitales SD Programm einstellen, dann verlieren sie mich komplett als Zuschauer.

An alle Satelliten Empfänger: Boykottiert HD+


Samstag, 18. Juli 2009

Wir entern nun eure Offline Welt

Ich habe gerade eben wieder den Bericht des Elektrischen Reporters zum Thema Nerds geschaut. Ich bin ein Nerd, ich gebe es offen zu. Es ist doch so: Computer sind unsere Welt, das waren sie schon immer. Da hatten wir einen Raum, in dem wir uns austoben konnten, und zwar ungestört, da ihr euch dort nicht ausgekannt habt.
Doch dann wurde das Internet immer populärer. Plötzlich hatte jeder Hinz & Kunz Zugang in unsere Welt. Das hat uns natürlich nicht gestört, wir sind ja ein weltoffenes Völkchen.
Aber dann kamen einige von euch auf die Idee, unseren Raum plötzlich als rechtsfreien Raum zu bezeichnen. Wir wurden als Terroristen, Raubkopierer und Kinderschänder verunglimpft.
Das geht nun wirklich nicht. Eure Welt, also die Offline-Welt, ist weitaus rechtsfreier als unsere Online-Welt.
Also gut, wenn ihr glaubt unsere Welt entern zu können, um uns eure rechtswidrigen Grundsätze aufzuzwingen, dann müssen wir eben aufstehen, und eure Welt entern, um euch zu zeigen, was es heisst, einen demokratischen Rechtstaat zu haben.

Wir sind dank eurer Repressalien nicht länger politikverdrossen, ganz im Gegenteil. Und wir sind gut organisiert. Ihr hättet es euch wirklich besser überlegen sollen, mit wem ihr euch anlegt.

Am 12. September gehen wir auf die Strasse: Freiheit statt Angst
Am 27. September ist Bundestagswahl: Piratenpartei

Verfassungsschutz, die Letzte

Da ich keine Lust mehr auf Mails mit Word-Anhängen habe, werde ich nicht weiter mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz kommunizieren. Immerhin hat mir der zuständige Mitarbeiter wieder mit einer Word-Mail geantwortet.
Er hat nochmal klargestellt, dass der Verfassungsschutz tätig wird, wenn die Voraussetzung des § 4 Abs. 2 in Verbindung mit § 4 Abs.1 BVerSchG vorliegen.
In diesem § 4 Abs. 2 lese ich unter dem Unterpunkt c. folgendes:
die Bindung der Gesetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung und die Bindung der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung an Gesetz und Recht

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob die CDU/CSU mit ihren Gesetzesinitiativen noch an die verfassungsmäßige Ordnung hält. Ist die Rücknahme vieler Gesetze durch das Bundesverfassungsgericht nicht ein deutliches Indiz dafür, dass dem nicht mehr so ist? Müsste demzufolge der Verfassungsschutz nicht langsam mal seine V-Männer aussenden?
Wer weiß schon, was in den geheimen Zirkeln der Partei so alles ausgetüftelt wird, um unsere verfassungsmäßige Ordnung auszuhebeln?

Sonntag, 12. Juli 2009

Indien ist das Problem

Unsere Familienministerin Ursula von der Leyen scheint ganz schön verwirrt zu sein, bringt sie doch ein paar Dinge, die ihr ihre Partei und die Lobbyvertreter erzählt haben offenbar durcheinander. Wer will es der Frau auch verdenken, schließlich hat sie offensichtlich nicht damit gerechnet, dass ihre Kinderporno-Keule nicht mehr so schlagkräftig ist, wie sie es mal gewesen ist.

Wie Alvar Freude berichtet, unterstellt unsere Familienministerin Indien in einem Radio-Interview, es gäbe dort keinerlei Ächtung von Kinderpornografie, daher muss man Seiten aus Indien sperren, statt sie zu löschen.

Zu Recht prangert sie Indien an, zumindest was die Unmöglichkeit des Löschens von Inhalten angeht. Denn laut einem Urteil des Langerichts Hamburg wurde die Aufforderung zur Sperrung einer Seite mit urheberrechtlich geschütztem Material (hier Kinofilme) wegen Unzumutbarkeit abgelehnt.

Laut einem Bericht von heise.de befanden sich die urheberrechtlich geschützten Inhalte auf einem Server in Indien, und der Hoster hat wohl eine Löschung des Materials abgelehnt, bzw. gar nicht reagiert.

Dieser Vorfall, und der Fauxpas von der Leyens mit Indien, lässt das Zugangserschwernis-Gesetz in einem ganz neuen Licht erscheinen. Denn nun, kann kein Gericht mehr eine Sperrung wegen Unzumutbarkeit ablehnen, denn alle Provider sind gesetzlich zur Unterhaltung einer Sperrinfrastruktur verpflichtet.
Wer den Zusammenhang jetzt immer noch nicht erkennen mag, dem ist beim besten Willen nicht mehr zu helfen.

Kurze Wahlwerbunterbrechung

Piratenspot "Klarmachen zum Ändern" 2009 from Christopher Grabinski on Vimeo.

Freitag, 10. Juli 2009

Verfassungsschutz, die Zweite

Am 3. Juli hatte ich eine Anfrage an das Bundesamt für Verfassungsschutz gestellt. Überraschenderweise hat mir das Bundesamt geantwortet. Allerdings hätte ich die E-Mail fast aus meinem Posteingang gelöscht, denn sie hatte lediglich einen kryptischen Betreff, keinen Text und eine Word-Datei als Anhang, die den eigentlichen Text enthielt.

Hier nun der entscheidende Wortlaut dieser Antwort:
das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat gem. § 3 BverfSchG die gesetzliche Aufgabe, Informationen über verfassungsfeindliche und sicherheitsgefährdende Bestrebungen sowie Tätigkeiten fremder Geheimdienste gegen die Bundesrepublik Deutschland zu sammeln und auszuwerten, um insbesondere die Bundesregierung über die Sicherheitslage zu unterrichten.
Zur Erlangung weiterer Informationen über das BfV verweise ich auf die Broschüre „Verfassungsschutz-Was wir für Sie tun“, die Sie auf unserer Homepage (www.verfassungsschutz.de) unter Publikationen einsehen können und auf den Kommentar zu § 3 BverfSchG im „Handbuch des Verfassungsschutzrechts“ (Seite 92ff) von Dr. Bernadette Droste (Richard Boorberg Verlag, 2007).
Ich möchte noch erwähnen, dass die Verfassungsschutzbehörden nicht die politische Willens- und Entscheidungsbildung beobachten. Zumal auch das Recht der freien Meinungsäußerung in einer demokratische Gesellschaft mit Absicht einen hohen Stellenwert, geschützt durch das Grundgesetz (Artikel 5), hat

Vielleicht habe ich mich in meiner ersten Mail nicht klar genug ausgedrückt, daher habe ich nun folgende Antwort an die Poststelle des Verfassungsschutz geschickt:
vielen Dank für ihre schnelle Auskunft. Sie haben es mir allerdings schon sehr schwer gemacht, ihr Nachricht zu lesen. Das was sie mir da als Word-Dokument geschickt haben, hätten Sie ja auch in der E-Mail schreiben können, mal abgesehen davon, dass ich weder Microsoft Office noch Microsoft Windows besitze. Ich würde Sie daher bitten, mir in Zukunft keine verschlossenen Dokumente zu schicken, die ich nicht lesen kann.
Nichts desto trotz ist es mir gelungen ihre Nachricht zu entziffern.

Laut §3 BBVerfSchG (http://bundesrecht.juris.de/bverfschg/__3.html) ist es doch ihre Aufgabe, Informationen zu Bestrebungen zu sammeln und auszuwerten, die gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtet sind. Das zuletzt von CDU/CSU und SPD beschlossene ZugErschwG (http://de.wikipedia.org/wiki/Zugangserschwerungsgesetz) verstößt nach Meinung vieler Verfassungsexperten gegen die Gewaltenteilung und gegen den von Ihnen zitierten Artikel 5 GG.
Da dieses Gesetz höchstwahrscheinlich in die Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht kommt, ist hier noch keine Gefahr in Verzug. Allerdings gibt doch der seit dem 11. September 2001 zunehmende Aktionismus des Bundesinnenministeriums und die darauf folgenden Gesetzesinitiativen genügend Anlass zur Sorge, ob die Regierungsparteien noch auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen.

Sie schreiben, dass sie "nicht die politische Willens- und Entscheidungsbildung beobachten", aber wie erklären Sie dann eine Beobachtung der NPD während sie eine Beobachtung der CDU offensichtlich ablehnen. Wer legt die Kriterien für die Beobachtung politischer Parteien fest? Die NPD hat zumindest nach meinem Kenntnisstand noch kein Gesetz verabschiedet, von dem bereits im Vorfeld klar war, dass es verfassungswidrig ist. Die CDU hat jedoch bereits mehrere verfassungswidrige Gesetze auf den Weg gebracht, die die Einschränkung grundlegender Bürgerrechte zum Ziel hatten.
Durch welche Hinweise oder Aktivitäten wird das Bundesamt für den Verfassungsschutz nun tätig? Ab wann kann eine Partei als "gefährlich" eingestuft werden, damit ihr Amt tätig wird, und deren Aktivitäten untersucht?

Ich, als einfacher Bürger, gebe Ihnen mit dieser E-Mail Hinweise auf verfassungsfeindliche Tendenzen in den Unionsparteien. Reicht dies, oder werden Sie nur durch Weisung des Innenministeriums tätig? Wenn dem so ist, was für einen Sinn hat dann der Verfassungsschutz, wenn verfassungsfeindliche Tendenzen sich in den Regierungsparteien ausbreiten?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen

Sonntag, 5. Juli 2009

Können die Piraten die 5% Hürde knacken?

Nein. Die Piratenpartei muss die 5% Hürde knacken, ansonsten ist es wahrhaft schlecht bestellt um unsere freiheitliche Grundordnung.
Ich will jetzt hier nicht noch mal all die verfassungsfeindlichen Gesetze unserer derzeitigen Regierung aufführen, weil mir allein schon bei dem Gedanken daran schlecht wird. Dieses mal möchte ich kurz begründen, warum ich es für so enorm wichtig halte, dass die Piratenpartei den Einzug in den deutschen Bundestag schafft.

Zum Glück verlieren die "Volksparteien" zunehmend ihre Wähler, größtenteils weil sie einfach haarsträubend schlecht sind, zum anderen, weil ihnen die Wähler schlicht einfach wegsterben. Trotzdem sind die zwei Parteien, die unser Grundgesetz gern mal als Toilettenpapier zu missbrauchen scheinen, immer noch groß genug, um sich zusammen zu rotten, und danach geschlossen unsere Demokratie zu Grabe zu tragen.
Das langfristige Ziel aller Demokraten muss es daher sein, die beiden Parteien (naja, nennen wir sie lieber Verräter und Verfassungsfeinde) zumindest soweit zu dezimieren, dass sie keine verfassungsändernde Mehrheiten mehr im Bundestag stellen können. Sie dürfen also zusammen nicht auf zwei Drittel der Abgeordneten kommen, das wären 66%.
Ideal wäre es natürlich sie gleich unter 50% zu drücken, damit die beiden ja nie mehr zusammen koalieren können.

Deshalb muss die Piratenpartei ins Parlament einziehen. Je mehr demokratische Parteien sich gegen die CDU/CSU und die SPD stellen, desto höher sind die Chancen, dass unsere Demokratie nicht vor die Hunde geht.

Ich fordere daher alle demokratischen Anhänger der CDU/CSU und der SPD dazu auf, bei der nächsten Bundestagswahl ihr Kreuz bei der Konkurrenz zu machen. Von mir aus auch bei der FDP, den Grünen oder den Linken (letztere Wahlempfehlung fällt mir dennoch schwer). Am liebsten wäre mir natürlich, wenn ihr euer Kreuz bei den Piraten machen würdet.

Samstag, 4. Juli 2009

Parteien von heute, Parteien von morgen [Update]

Der Piratenpartei wird zur Zeit immer vorgeworfen, dass sie kein vollständiges Programm hat. Das sehen viele Menschen als Grund an, die Piratenpartei nicht zu wählen.

Richtig ist, dass die Piratenpartei keine Volkspartei ist, die meint zu allen gesellschaftlichen Themen eine Stellung beziehen zu müssen. Aber ist das denn wirklich schlecht?

Alle Parteien, die heute im Bundestag vertreten sind, haben ein sogenanntes Vollprogramm. Aber keine einzige dieser Parteien kann heute noch den Anspruch erheben, die absolute Mehrheit der Abgeordneten zu stellen. Um eine Regierung zu bilden, sind diese Parteien gezwungen, Koalitionen mit anderen Parteien einzugehen.
Da jedoch jede Partei in allen Bereichen einen Standpunkt vertritt, führt dies zu Kompromissen in allen Bereichen. Je umfangreicher die Programme der Parteien sind, desto schlimmer wirken sich Kompromisse aus. Das können wir bei jeder großen Koalition beobachten.

Früher konnten sich die Menschen nur eine Meinung bilden, indem sie sich Informationen aus den Massenmedien besorgt haben oder den politischen Veranstaltungen von Parteien lauschten.
Daher herrschte in den Anfangstagen unserer Demokratie die Meinung vor, dass eine Zersplitterung im Parlament gefährlich für die Demokratie wäre. Das trifft sicherlich dann zu, wenn jede Partei ein eigenes Vollprogramm hat, und es dadurch zu ständigem Streit zwischen den Parteien kommt.

Doch heute können wir uns viel besser informieren. der klassische Journalismus (wenige informieren viele) wandelt sich, da jeder Mensch potenziell Journalist (Blogger) werden kann (viele informieren viele). Durch diesen verbesserten Informationsmechanismus kann man sich gezielter über die politischen Ziele von Parteien informieren.

Und je umfangreicher die Programme von Parteien sind, desto häufiger wird der Fall eintreten, dass der geneigte Wähler Punkte findet, mit denen er nicht übereinstimmen kann. Allerdings sind diese Programme so groß, dass die Wähler eigentlich die Katze im Sack wählen, weil sie sich nicht das gesamte Programm durchlesen wollen.

Wenn jetzt also Parteien kleine Programme, mit klar umrissenen Profil haben, kann man sehr gut abschätzen, ob diese Ziele einem wichtig sind. Der Konflikt mit dem Programm wird minimiert, und somit kann man einer Partei eher seine Stimme geben, ohne das mulmige Gefühl, jemanden zu wählen, der vieleicht in dem einen oder anderen Punkt vollkommen konträr zur eigenen Überzeugung steht.

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass diese Parteien dann im Abstimmungsverhalten unberechenbar sind. Aber mal abgesehen davon, dass dies auch auf Vollprogramm-Partei-Abgeordnete zutrifft, würden diese Partei-Abgeordnete sich im Falle eines Falles einfach der Stimme enthalten, oder aber mit dem Koalitionspartner stimmen.

Gäbe es also mehrere kleine Parteien, mit klar umrissenen Profil, könnten die Wähler sich gezielt für diese entscheiden. Im Bundestag würden sich diese Parteien dann zu Koalitionen zusammenschließen, und den anderen Parteien ihr jeweiliges Themengebiet überlassen.

Ich hätte kein Problem damit, falls die Piratenpartei es in den Bundestag schafft, wenn sie sich zu Fragen, die nicht ihren Kernthemen entsprechen, enthalten. Falls sie es sogar in eine Koalition schaffen, hätte ich auch kein Problem damit, wenn sie sich bei solchen Themen, der Meinung des Koalitionspartners anschließen. Nur bei den Kernthemen muß eine Partei ihrer Linie treu bleiben, und gegebenfalls bis zum Koalitionsbruch kämpfen.

Volksparteien sind ein Konzept der Vergangenheit, in der es wichtig war, möglichst viele Bürger politisch zu bilden. Heute findet die politische Bildung im Netz statt.

Wenn die politische Sitution sich so ändert, wie ich es in dieser Vision geschildert habe, dann könnte der nächste Schritt eine Änderung des Wahlrechts sein, indem man z.B. nicht nur eine Partei wählt, sondern mehrere Stimmen auf mehrere Parteien verteilen kann (ähnlich wie bei Kommunalwahlen mit kummulieren und panaschieren)

[Update]
Mir fällt gerade noch ein, dass es sich bei Parteien, wie der Name ja bereits sagt, um Teile der Gesellschaft handelt. Insofern ist es ja geradezu überheblich, wenn eine Partei den Anspruch erhebt, für alle Teile der Gesellschaft zu sprechen.

Freitag, 3. Juli 2009

Anfrage beim Bundesamt für Verfassungsschutz

Auch wenn ich mit E-Mails an Behörden oder Ministerien bislang keine besonders guten Erfahrungen gemacht habe, so konnte ich einfach nicht anders, und habe mich heute Rat suchend an den Verfassungsschutz gewendet. Ich hoffe doch, dass diese Behörde meine Anfrage ernster nimmt, als das Bundesfinanzministerium.

Hier also nun der Wortlaut meine E-Mail an das Bundesamt für Verfassungschutz:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich sehe mit Besorgnis eine zunehmende verfassungsfeindliche Haltung einiger Parteien, die heute bereits im Bundestag vertreten sind. Namentlich handelt es sich hierbei um die Fraktion der CDU/CSU und die Fraktion der SPD.
Ihre Behörde untersucht Bestrebungen in Parteien, die gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtet sind. Diese Arbeit ist sehr wichtig, da die Demokratie von vielen Seiten bedroht wird. In den letzten Jahren beobachte ich jedoch eine Zunahme von Gesetzesbeschlüssen von oben erwähnten Parteien, die nur durch Urteile des Bundesverfassungsgerichtes zurückgenommen wurden.
Sie kennen sicher die Urteile des Bunderverfassungsgerichts zu einigen Gesetzen der Bundesregierung der letzten Jahre, dennoch möchte ich hier noch einmal darauf verweisen:
Da diese Parteien an den Schaltzentralen der Macht sitzen, empfinde ich diese Parteien als wesentlich gefährlicher, als viele der Splitterparteien, die Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit beobachten. Als wären diese "Warnschüsse" des Bundesverfassungsgericht nicht schon ein hinreichender Grund, Gesetzesvorhaben vor dem Beschluss auf ihre Verträglichkeit mit dem Grundgesetz zu überprüfen, werden von der Bundesregierung weiterhin Gesetze beschlossen, die verfassungsrechtlich äußerst bedenklich sind, zuletzt das Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen.

Ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Sie die Aktivitäten der Parteien CDU, CSU und SPD hinsichtlich ihrer Verfassungstreue bereits untersuchen? Falls Sie der Ansicht sind, dass diese Parteien nicht in Ihren Aufgabenbereich fallen, würde mich die Begründung dafür interessieren.

Vielen Dank für Ihre Mühe

Mit freundlichen Grüßen


Mittwoch, 1. Juli 2009

Angst und Konsumterror

Wir müssen Angst haben, so zumindest wird es uns allen Tag für Tag in den Medien mitgeteilt. Angst vor Terroranschlägen, Angst vor Infektionskrankheiten, Angst vor Flugzeugabstürzen, Angst vor Phishing-Attacken. Angst, Angst, Angst.

Doch wie real sind denn all die Gefahren, vor denen wir permanent gewarnt werden, wie gefährlich ist unser Leben, dass wir dafür bereit sind unsere Grundrechte aufzugeben oder zumindest einschränken zu lassen?

Wir müssen Flüssigkeiten in Klarsichthüllen packen, wenn wir an einen anderen Ort fliegen möchten. Das ist Angst verpackt in Klarsichthüllen, sichtbar für jeden, der noch nicht von der großen Angstwelle erfasst ist.

Wer keine Angst hat, ist verdächtig. Nur wer Angst verbreitet, muss keine Angst haben. Wer von uns wurde denn bereits Zeuge eines Terroranschlags? Oder wer wurde sogar schon Opfer eines solchen? Wer kennt jemanden, der schon unter einer pandemischen Infektionskrankheit gelitten hat, oder wer war selbst daran erkrankt? Wer kennt ein Opfer eines Flugzeugabsturzes, oder wer hat einen solchen bereits erlebt oder überlebt? Wem wurde denn bereits sein gesamtes Geld vom Konto geraubt?

Wir haben uns heute bereits so sehr daran gewöhnt, am Flughafen durchsucht und durchleuchtet zu werden, dass es ganz selbstverständlich ist, dass Fliegen in vielerlei Hinsicht unvernünftig ist. Zum einen, weil das Flugzeug höchstwahrscheinlich abstürzen wird, und falls es das wie durch ein Wunder nicht macht, wird man doch sicher Opfer eines terroristischen Anschlags oder zumindest einer Entführung.

Warum nur müssen wir so viel Angst vor dem Fliegen haben? Welche Interessen stecken hinter einer solchen Angst-Kampagne? Sind es die Fluggesellschaften selbst, die diese Angst schüren, um damit immer höhere Investitionen in Sicherheitstechnik zu rechtfertigen, und damit einhergehend immer höhere Flugpreise?

Viren-Erkrankungen gibt es bereits seit jeher. Sie sind ein vollkommen normales Regulativ gegen Überbevölkerung. Seit es Menschen gibt, die sich in Ballungsräumen zusammenschließen, werden diese Opfer von Epidemien. Natürlich ist es legitim, gegen diese Epidemien vorzugehen, aber muss man deshalb die Menschheit in permanente Angst versetzen? Das Vorgehen der WHO gegen die Vogelgrippe oder die Schweinegrippe ist ein völlig normaler Vorgang, um möglichst effizient die Verbreitung solcher Krankheiten einzudämmen. Aber das mediale Ausschlachten dieser Arbeit zur Panik-mache ist verwerflich. Am Ende werden wir am Flughafen nicht mehr nur durchsucht und durchleuchtet, sondern gleich noch nach allen möglichen Infektionskrankheiten untersucht.

Täglich flattern bei unbedarften Anwendern E-Mails ins Haus, die ihnen suggerieren, ihre Rechner wären gefährdet. Sie installieren daraufhin Software, die sie vermeintlich vor den Gefahren, die im Internet lauern, schützen soll. Und wie eine selbst erfüllende Prophezeiung melden diese Programme dann, dass der Rechner bereits infiziert ist. Solche Programme haben den schönen Namen Scare-Ware, weil die mit der Angst arbeiten, dabei sollte man eigentlich vor solchen Programmen Angst haben.

Man kann heute auch nicht mehr einfach so durchs Internet streifen, denn an jeder Ecke könnte das Verbrechen lauern. Hinter jedem Link verbirgt sich möglicherweise eine Seite mit kriminellen Inhalten. Böse Seiten, die nur an die PIN und TANs der Bankverbindung herankommen wollen, oder es sind gleich Seiten mit kinderpornographischen Bildern, die den gesetzestreuen Bürger anfixen wollen, um ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen, wenn er dann endlich diese Inhalte kauft. Seiten mit Bombenbauanleitungen und Killerspielen, die einen nur durch das bloße Betrachten zum Verbrecher machen. Man läuft durch jeden Mausklick Gefahr, auf die Fahndungslisten der Strafverfolgungsbehörden zu gelangen. Man ist Verbrecher, allein durch die Nutzung des Internets.

Der einzige Ort, an dem wir uns noch sicher fühlen können, ist unser eigenes Heim. Wenn wir nicht fliegen oder uns im Internet tummeln, nicht aus dem Haus gehen, dann kann uns nichts passieren. Wer nicht fliegt, kann nicht abstürzen. Wer keine Menschen trifft, kann nicht angesteckt werden. Wer nicht surft, kann nicht in die Fallen der Internet-Verbrecher tappen.
Es sind nicht die Menschen, die zählen. Es ist nur ihr Geld das wichtig ist. Wenn die Menschen nicht ihr Geld für allerhand Dinge ausgeben, dann sind sie für die Gesellschaft wertlos. Wir brauchen Wachstum, damit unser Finanzsystem funktioniert. Wachstum kann nur durch mehr Konsum erreicht werden. Doch wir haben doch schon alles. Was könnte man denn noch brauchen? Wir haben doch bereits mehr als wir tatsächlich benötigen. Die begrenzte Lebensdauer von Produkten reicht heute mittlerweile nicht mehr, um das Wachstum der Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Es muss neuer Bedarf geschaffen werden. Die Menschen müssen Produkte kaufen, die ihr Leben sicherer machen. Klarsichthüllen für den Flug in den Urlaub. Tamiflu für die nächste Pandemie. Anti-Viren Software für den PC. Biometrische Ausweise zur Abwehr von Terror. Raucher-Entwöhnungs-Produkte, damit die Pharma-Industrie daran und an den Alterskrankheiten der Menschen verdienen können, die sonst viel zu früh verstorben wären.

In einer freien Marktwirtschaft würden sich solche Fehlentwicklungen von ganz alleine regulieren. Wenn ein Unternehmen Produkte anbietet, die keiner kauft, dann wird dieses Unternehmen vom Markt gefegt. Wenn ein Unternehmen Produkte zu überteuerten Preisen anbietet, dann wird diese Produkte niemand mehr kaufen und das Unternehmen wird pleite gehen. So sieht es zumindest in der Theorie aus, aber warum gibt es dann so viele Produkte, die eigentlich niemand braucht. Warum gibt es Anti-Viren-Software? Warum ist Tamiflu so erfolgreich? Und warum werden Klarsichthüllen produziert?

Der Grund ist Angst! Angst vor Terroranschlägen zwingt uns dazu, Klarsichthüllen zu kaufen oder den neuen biometrischen Ausweis zu bezahlen. Angst vor Millionenstrafen der Verwertungsindustrie zwingt uns dazu, Musik und Filme überteuert zu bezahlen. Angst vor sozialer Ausgrenzung zwingt uns dazu, das neueste iPhone oder die schickesten Klamotten zu kaufen. Angst vor Viren-Infektionen zwingt unsere Behörden dazu, Vorräte an Tamiflu anzuhäufen. Angst vor Übergriffen auf unsere Daten zwingt uns dazu Sicherheitssoftware zu kaufen. Angst vor einem veraltetem PC zwingt uns dazu neue Rechner und neue Software zu kaufen, obwohl der alte es noch lange gemacht hätte.

Diese Angst wird von den Regierungen verbreitet, die gemeinsame Sache mit der Wirtschaft macht. Diese Angst wird von den Medien verbreitet, die an der Besorgnis der Menschen verdient, weil sie Werbung für Produkte verkauft.

Wir sollten wieder öfter darüber nachdenken, was wir wirklich benötigen. Und wir sollten all denjenigen, die uns Angst machen wollen deutlich machen, dass wir keine Angst zu haben brauchen. Wir müssen nicht auf unsere Bürgerrechte verzichten, um in Sicherheit zu leben. Wir müssen den Leuten Angst machen, die uns Angst machen wollen. Wir haben keine Angst, aber sie sollten langsam Angst vor uns bekommen.

Dienstag, 23. Juni 2009

Offener Brief an Ursula von der Leyen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich möchte mich bei Ihnen für Ihren unermüdlichen Kampf für das Wohlergehen unserer Kinder ganz herzlich bedanken. Auch will ich Ihnen Mut zusprechen, in diesen schweren Zeiten, in denen diese sogenannten Bürgerrechtler Ihnen das Leben zur Hölle machen wollen.

Sie haben vollkommen Recht, dass Sie das Internet von diesem kinderpornographischen Schund befreien. Ich verstehe auch vollkommen, dass Sie dabei auf hinderliche Verzögerungen verzichten. Wir alle wissen doch nur zu genau, wie lange sich deutsche Gerichte Zeit lassen, um eine Entscheidung zu treffen. Zeit, in der weiter unschuldige Kinder vergewaltigt werden.

Dem einen Riegel vorzuschieben wurde schon lange mal Zeit. Aber auch wenn Sie bei dieser Aufgabe meine Unterstützung haben, muss ich Sie doch darauf hinweisen, dass Sie nicht weit genug gehen.

Wir alle wissen doch, dass diese Verbrechen nicht nur im Internet stattfinden. Oftmals werden Kinder sogar in Wohnungen vergewaltigt. Ja, Sie haben richtig gehört: In Wohnungen! Das ist in meinen Augen ein Skandal. Sie, liebe Frau von der Leyen, werden daher meinen Aufruf an Sie verstehen, denn es geht Ihnen ja auch um die Kinder.

Wir dürfen nicht länger hinnehmen, dass "Bürgerrechtler" sich einfach in ihre Wohnungen zurückziehen, und dort die abscheulichsten Verbrechen planen oder sogar durchführen. Die Wohnung darf nicht länger ein rechtsfreier Raum sein!

Daher bitte Ich sie, tun Sie etwas. Ich schlage deshalb vor, dass jede Wohnung demnächst vom BKA mit Videokameras überwacht werden muss. Denn was ist uns wichtiger, ein bisschen Privatsphäre, oder das Wohl unserer Kinder?

Dieser offene Brief, entstand auf Anregung dieses offenen Briefes.

Mit freundlichen Grüßen
Argeleb

Montag, 22. Juni 2009

Die Presse - was für ein Mist

Ich denke ja mittlerweile, dass es die klassischen Zeitung zunehmend schwerer haben werden. Ein Freund von mir hat mir berichtet, dass es in den USA fast gar keine gedruckten Zeitschriften mehr gäbe (naja, Schmierblätter gibts vermutlich immer noch, aber ernst zu nehmende Zeitschriften eben).

Das hat natürlich viele Gründe, einer davon dürfte sicher die Aktualität sein, gerade wenn es um Entwicklungen im technischen Umfeld geht (Software, etc.).

Nichts desto trotz bin ich ein Freund der Tageszeitung. Nicht das Lokalblatt, sowas interessiert mich schon seit Jahren nicht mehr. Nein, ich bin Leser der Financial Times Deutschland.

Ich war lange Jahre Abonnent des Handelsblattes, und ich habe diese Zeitung wahrhaft geliebt. Bis zu dem Tage, als sie sich dazu entschlossen haben, den Finanzteil in eine Beilage im Tabloid Format auszulagern.

Ich habe damals wirklich lange mit mir gerungen, aber dieses Format hat mir nicht gefallen.
Also habe ich das Handelsblatt abbestellt und stattdessen die FTD abonniert. Und jedes mal, wenn mich eine nette Dame anruft, um mir ein Abo schmackhaft zu machen, lehne ich ab, wenn die Finanzzeitung immer noch als Beilage daherkommt.

Bislang hat sich die FTD zurückgehalten, aber heute morgen hätte ich mich fast an meinem Kaffee verschluckt, als ich den Artikel "Freibeuter im Parlament" lesen musste. Dort schreibt die FTD in etwa:

[...] Nun also die Piratenpartei. Ihr Anliegen: Sie will das Urheberrecht aushebeln und propagiert den Datenklau. Kostenlos Filme, Musik, Fotos und Bücher aus dem Netz herunterzuladen gehöre zu den Grundrechten, heißt es im Programm. In Schweden stimmten vor allem junge, technikaffine Männer für die Piraten.In deren Reihen soll sich nun ein Politiker tummeln, gegen den wegen Besitzes von Kinderpornografie ermittelt wird [...]

Selten so einen Blödsinn gelesen. Ich hab dann nochmal kontrolliert, ob mir jemand vielleicht die BILD unter gejubelt hat.
In diesem Fall muss ich nicht mit mir ringen. Hier ist die Sache vollkommen klar. Das war's FTD, Tschüss und auf nimmer Wiedersehen.

Ich kehre nun also reumütig zum Handlesblatt zurück, unter anderem auch deswegen, weil es dort Journalisten gibt, die sich mit einer Thematik beschäftigen, bevor sie darüber schreiben. An dieser Stelle geht mein Dank an Thomas Knüwer für seinen Blog

Aber wäre es vielleicht möglich, liebes Handelsblatt, die Finanzzeitung nicht mehr als Beilage auszuliefern? Bitte!

Sonntag, 21. Juni 2009

Bin ich paranoid?

Gerade eben lese ich einen Blog, in dem sich ein Link auf einen Beitrag von mir befindet. Und was geht mir dabei durch den Kopf?

Zunächst mal freut mich das natürlich, dass es Menschen gibt, die mein Blog damit als lesenswert empfinden. Aber der zweite Gedanke, der mir durch den Kopf schießt, beunruhigt mich doch ein wenig.
Ich denke mir, ist soviel Öffentlichkeit gut für mich? Gerate ich durch meine Meinungsäußerungen auf den Radar von bösen Menschen?

Dann frage ich mich: Ist mein Netz sicher gegen Einbrüche von außen? Kann man auf meinen Festplatten Daten finden, die gegen mich verwendet werden könnten? Sollte ich meinen SPAM-Ordner verbrennen?
Ich bereue bereits, dass ich so offen über meine IT-Infrastruktur geplaudert habe. Können mir böse Menschen illegale Inhalte unter jubeln?

Ich muss paranoid sein! In Deutschland doch nicht. Wir sind doch ein Rechtsstaat. Nie würde eine Behörde auf den Gedanken kommen, verdachtsunabhängig seine Bürger zu belauschen und auszuspionieren. Niemals!
Wir sind doch ein Fels in der Brandung der Demokratie! Wir setzen uns doch gegen Zensur im Iran und in China ein.
Wir in Deutschland haben zwei Diktaturen überstanden, wir wissen doch was die Einschränkung von Bürgerrechten für Folgen hat.

Aber dann denke ich an die Parteien, die in unserem Namen Gesetze verabschieden. Ich sehe die Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu diesen Gesetzen.
Und schon bekomme ich wieder Angst. Angst, meine Meinung zu äußern. Angst, die Regierung zu kritisieren.

Samstag, 20. Juni 2009

Der Fall Tauss: Demokratie und Heuchelei

Nun ist es also passiert. Nach der gestrigen Ankündigung ist Jörg Tauss nun offiziell der Piratenpartei beigetreten.
In zahlreichen Forenbeiträgen habe ich viele Argumente gelesen und auch viel Heuchelei gesehen. Ein paar Menschen distanzieren sich nach dem Beitritt plötzlich von der Piratenpartei, als ob sie jetzt nicht mehr für die selben Ziele einstünde, wie vorher auch. Warum eigentlich?

Jörg Tauss hat sich strafbar gemacht, und er hat bereits öffentlich zugegeben, dass er im Besitz kinderpornographischen Materials war. Meiner Ansicht nach war sein Vorgehen naiv, vielleicht sogar dumm, aber ob es nach §184b strafbar war, muss ein Gericht entscheiden, und nicht die BILD-Leser.

Mit welcher Begründung hätte die Piratenpartei einen Beitritt von Jörg Tauss ablehnen können?
Mit der Begründung, dass er ein heißes Eisen ist?
Mit der Begründung, dass er unter dem Verdacht eines Verbrechens steht?

Keine Begründung wäre in den Augen der Piratenpartei tragbar, einzig, wenn er mit den Zielen der Partei nicht übereinstimmt. Die Piratenpartei ist nicht so heuchlerisch, wie es ein Herr Martin Dörmann von der SPD ist.

Diese Art der Vor-Verurteilung ist ja geradezu ein weiterer Grund, gegen das vom Bundestag beschlossene Zugangsersch...Zensur-Gesetz vorzugehen. Im Moment ist es zwar noch so, dass die Zugriffsdaten auf die Stopp-Seite nicht den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung gestellt werden, aber wie lange wird das so bleiben?
Mit diesem Zensur-Gesetz gibt man Leuten ein Mittel an die Hand, unschuldige Menschen zu diffamieren. Überprüft eure Spam-Ordner, womöglich bist auch DU im Besitz von kinderpornographischen Materials.

Die Leute, die heute sagen, sie würden der Piratenpartei ihre Stimme bei der Bundestagswahl verweigern, weil ein Herr Jörg Tauss Mitglied dieser Partei ist, möchte ich an folgendes Zitat des Ministers Guttenberg erinnern:

Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben. Das ist nun wirklich einer der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht.


Die Piratenpartei tritt kompromisslos für die bürgerlichen Grundrechte ein. Sie lässt sich auch nicht von dem Schmutz, mit dem sie jetzt beworfen wird, von ihren Ziele abbringen.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Martin Dörmanns gestörtes Verhältnis zur Rechtstaatlichkeit

Bei der gestrigen Debatte im Bundestag, über das Zugangserschwerungsgesetz (besser bekannt unter dem Namen Internet-Zensur) kam es zu einem beispiellosem Eklat.

Bei der Rede des SPD Abgeordneten Martin Dörmann wollte sein Fraktionskollege Jörg Tauss eine Zwischenfrage stellen (leider habe ich das nichts im Protokoll des Bundestags gefunden, was mich ebenfalls sehr wundert)
Das hat Herr Dörmann mit etwa den folgenden Worten abgelehnt: "Nein, den Kollegen Tauss möchte ich bitte heute nicht hören, nein, den gestatte ich nicht"


Im Video ab 1:40

So sieht es also aus. Nicht nur, dass Jörg Tauss, noch bevor das Urteil zu den Vorwürfen gegen ihn gefallen ist, in den Medien bereits vor verurteilt ist, auch seine eigene Fraktion hat ihn bereits vor verurteilt.

Das wirft natürlich wieder ein interessantes Licht auf den Gesetzesentwurf. Warum denn einen Richtervorbehalt einbauen. Beim Thema Kinderpornografie braucht man keine Richter, jeder kann sofort erkennen, dass das strafbar ist.

Das nenne ich Willkür-Selbst-Justiz!

[Update] Das Protokoll der Sitzung, Seite 133

Zensur in Deutschland - We're not gonna take it

Twisted Sister
We're Not Gonna Take It Lyrics

Oh We're Not Gonna Take It
no, We Ain't Gonna Take It
oh We're Not Gonna Take It Anymore

we've Got The Right To Choose And
there Ain't No Way We'll Lose It
this Is Our Life, This Is Our Song
we'll Fight The Powers That Be Just
don't Pick Our Destiny 'cause
you Don't Know Us, You Don't Belong

oh We're Not Gonna Take It
no, We Ain't Gonna Take It
oh We're Not Gonna Take It Anymore

oh You're So Condescending
your Gall Is Never Ending
we Don't Want Nothin', Not A Thing From You
your Life Is Trite And Jaded
boring And Confiscated
if That's Your Best, Your Best Won't Do

oh.....................
oh.....................
we're Right/yeah
we're Free/yeah
we'll Fight/yeah
you'll See/yeah

oh We're Not Gonna Take It
no, We Ain't Gonna Take It
oh We're Not Gonna Take It Anymore

oh We're Not Gonna Take It
no, We Ain't Gonna Take It
oh We're Not Gonna Take It Anymore
no Way!

oh.....................
oh.....................
we're Right/yeah
we're Free/yeah
we'll Fight/yeah
you'll See/yeah

we're Not Gonna Take It
no, We Ain't Gonna Take It
we're Not Gonna Take It Anymore

we're Not Gonna Take It, No!
no, We Ain't Gonna Take It
we're Not Gonna Take It Anymore

just You Try And Make Us
we're Not Gonna Take It
come On
no, We Ain't Gonna Take It
you're All Worthless And Weak
we're Not Gonna Take It Anymore
now Drop And Give Me Twenty
we're Not Gonna Take It
oh Crinch Pin
no, We Ain't Gonna Take It
oh You And Your Uniform
we're Not Gonna Take It Anymore

Und das Video zu diesem Song gibt hier

Mittwoch, 17. Juni 2009

Hambacher Fest

Wenn ich mir die derzeitige Entwicklung in Deutschland anschaue, dann muss ich unwillkürlich immer wieder an das Hambacher Fest denken. Nicht zu Unrecht wird dieses Ereignis als die Wiege der deutschen Demokratie betrachtet

Daher hab ich mich mal wieder näher mit den Geschehnissen rund um das Hambacher Fest befasst, und bin dann auf eine Seite gestoßen, auf der die Idee zum Fest beschrieben wurde:

"Friedrich Schüler hatte im bayerischen Landtag erfolgreich Politik gegen die Zensurmaßnahmen der Regierung betrieben"


Dies wurde dann gefeiert. Leider sehen wir uns heute wieder mit Zensurmaßnahmen konfrontiert, und diesmal sieht es so aus, als würden sämtliche Initiativen zur Verhinderung gerade scheitern.

Wäre es nicht an der Zeit, wieder ein Fest zu feiern? Wäre nicht das Hambacher Schloß ein geeigneter Ort, um dort gemeinsam über Demokratie und Freiheit zu diskutieren und diese zu feiern?

Donnerstag, 11. Juni 2009

Twitter - jetzt haben die mich auch

Eigentlich renne ich ja nicht jedem Trend hinterher. Ich habe immer noch kein Facebook oder MySpace Account. Daran wird sich auch nichts ändern. Aber ich bin jetzt auch bei Twitter

Schon komisch, aber irgendwie faszinierend.

Dienstag, 19. Mai 2009

Bürgerreferat? Dass ich nicht lache

Es gibt da eine feine Einrichtung beim Bundesministerium für Finanzen. Man kann seine Fragen an die E-Mail Adresse buergerreferat@bmf.bund.de richten. Also habe ich folgende Frage an das Finanzministerium geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich den Finanzbehörden im Zuge meiner Steuererklärung viele
personenbezogene Daten überlasse, stellt sich mir die Frage, ob
gewährleistet ist, dass diese Daten nicht unbefugten Dritten zugänglich
gemacht werden könnten.
In welchem Maße wurde die verwendete Software darauf hin untersucht,
dass darin keine Schnittstellen enthalten sind, die es besagten Dritten
ermöglicht, Zugriff auf meine Daten zu erhalten?
Ist es möglich, eine Aufstellung der verwendeten Software in den
Finanzbehörden zu erhalten (Betriebssysteme, Kommunikations- und
Produktivitätssoftware, etc.) und deren Quelltexte einzusehen?

Mit freundlichen Grüßen
Das war am 07.04.2009. Ich war damals tatsächlich so blauäugig zu glauben, ich würde eine Antwort erhalten. Zumindest hätte ich mir eine Standardantwort erhofft.

Aber es kam einfach überhaupt keine Reaktion. Nichts! Nada! Null!

Daraufhin habe ich mir erlaubt nochmal nach zu haken, und habe folgende Mail an das BMF geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,

vor geraumer Zeit hatte ich diese Anfrage gestellt, doch leider bis heute keine Reaktion erhalten. Darf ich daraus schließen, dass sie nicht darauf antworten wollen?

Mit (nicht mehr ganz so) freundlichen Grüßen

Diese Anfrage datiert vom 26.04.2009 und ich warte bis heute auf eine Antwort.
So sieht es also aus mit der "Bürgernähe" unserer Ministerien. Traurig! Ich versuche es mal über diese Seite, vielleicht erhalte ich da eine Reaktion.

Herr Steinbrück, wenn Sie das hier lesen, möchte ich Sie wissen lassen, dass ich Ihrer Partei meine Stimme nicht geben kann, denn sie wird offenbar nicht gehört.

Sonntag, 10. Mai 2009

Der Grundgesetz-Reflex

Unsere Regierungsmitglieder sind so einfach gestrickt, dass man sich fast schon dafür schämen muss, wenn man sie gewählt hat.

Regierungsvertreter: "Wir haben ein Problem, bla bla bla, und um das zu lösen, bla, bla, bla, muss das Grundgesetz geändert werden."

Hä?

Haben die denn noch alle Sinne beisammen? In letzter Zeit wird ständig versucht, an unserer Verfassung herum zu doktern. Statt ein Problem tatsächlich zu lösen, wird nach einer Grundgesetz-Änderung geschrieen.
Letztes Besipiel in einer mittlerweile sehr langen Reihe ist der Einsatz der GSG9 oder des KSK der Bundeswehr zur Befreiung von Geiseln somalischer Piraten.
Statt die Grabenkämpfe zwischen Verteidigungs- und Innenministeriume zu beseitigen, und die Einsatzkräfte mit sinnvollen und schlagkräftigen Mitteln (Flugzeuge, schiffe, etc.) auszustatten, wird lieber mal das Grundgesetz geändert, völlig egal, ob es was hilft oder nicht.
Man erweckt so den Eindruck, dass man etwas getan hat, und macht den Bürger glauben, dass nicht die eigene Unfähigkeit der Grund des Scheiterns ist, sondern wieder mal unsere böse Verfassung.

Geht bitte in Rente, Frau Merkel und Herr Schäuble. Bitte, Bitte, das geht auch ohne Grundgesetz-Änderung.

Ach ja, und bei der nächsten Europawahl wieder an Piraten denken, diesmal aber an die

Samstag, 2. Mai 2009

Linus Torvalds steigt auf Windows 7 um

Wir schreiben den 21. Oktober 2009. Windows 7 wurde rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertiggestellt.

Mittlerweile ist sich die Fachwelt einig darüber, dass Windows 7 das beste Betriebssystem aller Zeiten ist. Nicht nur das, einige sind gar der Ansicht, dass es die beste Software aller Zeiten ist.

Zu Recht! Vereinzelt mag es zwar noch Zweifler geben, aber die Umstiegswelle, die sich bereits am ersten Verkaufstag gezeigt hat ist phänomenal. Kein geringerer als Linus Torvalds hat bekannt gegeben, dass er alle seine privaten Rechner auf Windows 7 migriert habe. Selbst seinen Arbeitsplatzrechner habe er umgestellt, lässt dort aber noch einen VirtualPC laufen, um dort seine Arbeit am Linux-Kernel fortzusetzen.
Gefragt, warum er denn dann immer noch am Kernel arbeiten wolle, antwortete Torvalds: "Es gibt eine Menge Dinge in den Kernel zu integrieren, die es den Anwender leichter machen wird, auf Windows 7 umzustellen. Wir (alle Kernelentwickler haben dem zugestimmt) werden den Startbildchirm so gestalten, dass dort ein Download Link für ein Upgrade des Rechners auf Windows 7 erscheint."

Auch Apple Chef Steve Jobs ist begeistert von Windows 7. Anfang des Jahres kamen ja einige Gerüchte zu seinem Gesundheitszustand auf.
Darauf angesprochen, lüftete Steve Jobs eines der bestgehütetsten Geheimnisse: "Wow, wir mussten uns was einfallen lassen, wie ich ungestört am dem Projekt arbeiten konnte. Wir wollten zu diesem frühen Zeitpunkt die Apple Community nicht verunsichern, daher erschien es mir und dem Board am sinnvollsten, meinen Gesundheitszustand vorzuschieben. Und sie (lacht) haben das geglaubt. Naja, in der Zeit habe ich intensiv mit Steve (Balmer, Anm.d.Red.) zusammengearbeitet. Wir hatten ja bereits einige Erfahrung gesammelt, als wir damals von PowerPC auf Intel Prozessoren umgestiegen sind. Diese Arbeiten waren sehr hilfreich beim Umstieg von MacOS X auf Windows 7."

Für IBM war die Entwicklung ein Desaster. Sam Palmisano äußerte sich zum Erfolg von Windows 7 so: "Wir bedauern sehr, dass wir unser PC Geschäft an Lenovo verkauft haben. Jetzt stehe ich vor der unangenehmen Aufgabe, unseren Aktionären zu erklären, wie wir damals so leichtfertig auf diese Einnahmequelle haben verzichten können. Aber das wird vergleichsweise einfach werden, viel schwieriger wird es werden, unseren Kunden zu erklären, warum wir sie massenhaft dazu gezwungen haben Linux auf ihren Servern zu installiern. Ich möchte mich in aller Form bei unseren Kunden entschuldigen, dass wir nicht erkannt haben, welch hohe Qualität Windows 7 hat, und dass Linux eine katastrophale Fehlentscheidung war. "

Auch Mark Shuttleworth ist begeistert von Windows 7: "Diese Jungs von Microsoft haben einen phantastischen Job gemacht."
Die Mark Shuttleworth Foundation hat bereits damit begonnen, in Süd-Afrika Automaten aufzustellen, wo sich die Menschen ohne Internetzugang, DVDs mit der aktuellen Windows 7 Version brennen können. Angesprochen auf die hohen Lizenzkosten, meinte Shuttleworth nur: "Ach, jetzt wo ich kein Geld mehr mit Ubuntu verbrenne, ist das nicht so schlimm. Man muß Prioritäten setzen, schließlich geht es um die Menschen, und es wäre unmenschlich, ihnen den Zugang zu Windows 7 zu verwehren"

Wenige Tage nach der Veröffentlichung, stieg der Marktanteil von Windows 7 auf 92%, dicht gefolgt von Windows XP mit 8%

Die WHO geht davon aus, dass nach wenigen Wochen, Windows 7 seine positiven Effekte auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschheit voll ausbreiten wird.

Im Weltsicherheitsrat findet zur Zeit eine Sitzung statt, in der erstmalig auch Steve Balmer teilnimmt. Alle Veto-Mächte sind der festen Überzeugung, dass dank Windows 7 niemand mehr zu einer Waffe greifen muss.

Danke Microsoft, danke für Windows 7, warum nur hat es so lange gedauert?

Unser Grundgesetz geht in Rente

Am 8. Mai 1949 wurde unser Grundgesetz erlassen. In ein paar Tagen feiert es also seinen 60. Geburtstag.

Da es aber schon so alt ist, denken sich unsere Politiker wohl, dass es an der Zeit ist, es in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Allerdings wollen sie wohl diesen Übergang sanft gestalten und haben sich schon mal auf eine Altersteilzeit geeinigt, indem sie einige Grundrechte einschränken.

Die Informationsfreiheit das Artikel 5 GG scheint offenbar für unser Grundgesetz besonders viel Arbeit zu machen, daher musste hier schleunigst etwas passieren. Dank Ursula von der Leyen muss sich die Regierung nicht mehr länger mit unliebsamen Meinungsäußerungen herumschlagen. Solche Seiten werden im Internet einfach auf die Sperrliste gehievt.

Alles natürlich nur zum Wohle der Kinder.

Weil die Leute, die auf Seiten zugreifen, die die Regierung wohl lieber geheimhalten möchte, potenzielle Terroristen sind, hat man noch versucht ungenehmigte Online-Durchsuchungen durchzusetzen, leider wurde das vom Verfassungsgericht wieder kassiert.

Und weil unser Staatsapparat offenbar viel zu langsam und träge ist, oder einfach nur mit der großen Datenmenge nicht umzugehen weiß, müssen die Provider die Daten länger vorhalten, schließlich kann man dem Staat ja nicht zumuten 80 Millionen Bürger innerhalb weniger Wochen zu überwachen.

Denn die privaten Daten auf den Computer dieser 80 Mio Terroristen müssen schließlich mit den Daten der Überwachungskameras ab geglichen werden.

Wie erklären wir unseren Kindern in 20 Jahren, dass sie dafür missbraucht wurden, um die Informationsfreiheit abzuschaffen?
Ich denke, dass die geplanten Internetsperren nichts anderes sind als Kindesmissbrauch. Hier werden nämlich unschuldige Kinder missbraucht, um unsere Grundrechte auszuhebeln, und das, liebe Frau von der Leyen ist eine Schande.

Zeichnet die Petition gegen dieses Gesetz

Freitag, 1. Mai 2009

Meine Rechner

Seit geraumer Zeit bin ich nun zuhause vollkommen frei von Windows. Und ich mag das wirklich sehr gern.
Seit ich alle meine Rechner auf Linux migriert habe, weiß ich erst, was ich all die Jahre in der "Knechtschaft" vermisst habe. Ich habe den Spass an meinen Computern wiedergefunden.

Meine Computerlandschaft sieht wie folgt aus:
  • File- und Medienserver (openSUSE 10.3)
  • SAT Receiver (Dreambox DM 7020 und DM800)
  • Desktop-PC (Ubuntu 9.04 Jaunty Jackalope und openSUSE 11.1)
Meinen Desktop-PC hab ich vor mehr als einem Jahr gekauft, und ich habe ihn entsprechend ausgestattet, dass er eine zeitlang ausreichen sollte (Quad-Core CPU, 8GB RAM). Allerdings stelle ich mir die Frage, wofür ich so viel RAM brauche, denn die Speicherauslastung unter Linux geht selten über 2GB, selbst wenn ich umfangreiche Video-Bearbeitung mache.
Aber schaden kann soviel Speicher sicher nicht. Ich werde wohl demnächst eine RAM Disk einrichten.Link
Anfang des Jahres bin ich auf meinem Desktop von openSUSE auf Ubuntu umgestiegen. Ich habe dabei mit der Alpha 3 von Jaunty begonnen und ich war von Anfang an begeistert. Und heute, da Jaunty nun offiziell freigegeben ist, langweilt mich das System bereits, weil es einfach funktioniert ;-)

Die Testphase von Jaunty hat mir sehr viel Spass gemacht, und ich hoffe ich konnte mit meinen Bugberichten im Launchpad auch ein bisschen zur Verbesserung des System beitragen. Deshalb habe ich auch beschlossen, die nächste Version von Ubuntu (Karmic Koala) zu testen.
Link
Dieses mal werde ich aber die Distibution nicht auf mein Live-System installieren, sondern vorerst nur in einer virtuellen Maschine. Zu diesem Zweck habe ich mir VirtualBox 2.2 installiert (nicht die OSE Variante, da ich den 3D Support haben wollte). Vorgestern hab ich in eine VM Jaunty installiert und die Paketquellen auf karmic umgestellt.

Jetzt kann ich wieder jeden Tag die Fortschritte der Ubuntu Entwickler verfolgen.