Dienstag, 19. Mai 2009

Bürgerreferat? Dass ich nicht lache

Es gibt da eine feine Einrichtung beim Bundesministerium für Finanzen. Man kann seine Fragen an die E-Mail Adresse buergerreferat@bmf.bund.de richten. Also habe ich folgende Frage an das Finanzministerium geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich den Finanzbehörden im Zuge meiner Steuererklärung viele
personenbezogene Daten überlasse, stellt sich mir die Frage, ob
gewährleistet ist, dass diese Daten nicht unbefugten Dritten zugänglich
gemacht werden könnten.
In welchem Maße wurde die verwendete Software darauf hin untersucht,
dass darin keine Schnittstellen enthalten sind, die es besagten Dritten
ermöglicht, Zugriff auf meine Daten zu erhalten?
Ist es möglich, eine Aufstellung der verwendeten Software in den
Finanzbehörden zu erhalten (Betriebssysteme, Kommunikations- und
Produktivitätssoftware, etc.) und deren Quelltexte einzusehen?

Mit freundlichen Grüßen
Das war am 07.04.2009. Ich war damals tatsächlich so blauäugig zu glauben, ich würde eine Antwort erhalten. Zumindest hätte ich mir eine Standardantwort erhofft.

Aber es kam einfach überhaupt keine Reaktion. Nichts! Nada! Null!

Daraufhin habe ich mir erlaubt nochmal nach zu haken, und habe folgende Mail an das BMF geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,

vor geraumer Zeit hatte ich diese Anfrage gestellt, doch leider bis heute keine Reaktion erhalten. Darf ich daraus schließen, dass sie nicht darauf antworten wollen?

Mit (nicht mehr ganz so) freundlichen Grüßen

Diese Anfrage datiert vom 26.04.2009 und ich warte bis heute auf eine Antwort.
So sieht es also aus mit der "Bürgernähe" unserer Ministerien. Traurig! Ich versuche es mal über diese Seite, vielleicht erhalte ich da eine Reaktion.

Herr Steinbrück, wenn Sie das hier lesen, möchte ich Sie wissen lassen, dass ich Ihrer Partei meine Stimme nicht geben kann, denn sie wird offenbar nicht gehört.

Sonntag, 10. Mai 2009

Der Grundgesetz-Reflex

Unsere Regierungsmitglieder sind so einfach gestrickt, dass man sich fast schon dafür schämen muss, wenn man sie gewählt hat.

Regierungsvertreter: "Wir haben ein Problem, bla bla bla, und um das zu lösen, bla, bla, bla, muss das Grundgesetz geändert werden."

Hä?

Haben die denn noch alle Sinne beisammen? In letzter Zeit wird ständig versucht, an unserer Verfassung herum zu doktern. Statt ein Problem tatsächlich zu lösen, wird nach einer Grundgesetz-Änderung geschrieen.
Letztes Besipiel in einer mittlerweile sehr langen Reihe ist der Einsatz der GSG9 oder des KSK der Bundeswehr zur Befreiung von Geiseln somalischer Piraten.
Statt die Grabenkämpfe zwischen Verteidigungs- und Innenministeriume zu beseitigen, und die Einsatzkräfte mit sinnvollen und schlagkräftigen Mitteln (Flugzeuge, schiffe, etc.) auszustatten, wird lieber mal das Grundgesetz geändert, völlig egal, ob es was hilft oder nicht.
Man erweckt so den Eindruck, dass man etwas getan hat, und macht den Bürger glauben, dass nicht die eigene Unfähigkeit der Grund des Scheiterns ist, sondern wieder mal unsere böse Verfassung.

Geht bitte in Rente, Frau Merkel und Herr Schäuble. Bitte, Bitte, das geht auch ohne Grundgesetz-Änderung.

Ach ja, und bei der nächsten Europawahl wieder an Piraten denken, diesmal aber an die

Samstag, 2. Mai 2009

Linus Torvalds steigt auf Windows 7 um

Wir schreiben den 21. Oktober 2009. Windows 7 wurde rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertiggestellt.

Mittlerweile ist sich die Fachwelt einig darüber, dass Windows 7 das beste Betriebssystem aller Zeiten ist. Nicht nur das, einige sind gar der Ansicht, dass es die beste Software aller Zeiten ist.

Zu Recht! Vereinzelt mag es zwar noch Zweifler geben, aber die Umstiegswelle, die sich bereits am ersten Verkaufstag gezeigt hat ist phänomenal. Kein geringerer als Linus Torvalds hat bekannt gegeben, dass er alle seine privaten Rechner auf Windows 7 migriert habe. Selbst seinen Arbeitsplatzrechner habe er umgestellt, lässt dort aber noch einen VirtualPC laufen, um dort seine Arbeit am Linux-Kernel fortzusetzen.
Gefragt, warum er denn dann immer noch am Kernel arbeiten wolle, antwortete Torvalds: "Es gibt eine Menge Dinge in den Kernel zu integrieren, die es den Anwender leichter machen wird, auf Windows 7 umzustellen. Wir (alle Kernelentwickler haben dem zugestimmt) werden den Startbildchirm so gestalten, dass dort ein Download Link für ein Upgrade des Rechners auf Windows 7 erscheint."

Auch Apple Chef Steve Jobs ist begeistert von Windows 7. Anfang des Jahres kamen ja einige Gerüchte zu seinem Gesundheitszustand auf.
Darauf angesprochen, lüftete Steve Jobs eines der bestgehütetsten Geheimnisse: "Wow, wir mussten uns was einfallen lassen, wie ich ungestört am dem Projekt arbeiten konnte. Wir wollten zu diesem frühen Zeitpunkt die Apple Community nicht verunsichern, daher erschien es mir und dem Board am sinnvollsten, meinen Gesundheitszustand vorzuschieben. Und sie (lacht) haben das geglaubt. Naja, in der Zeit habe ich intensiv mit Steve (Balmer, Anm.d.Red.) zusammengearbeitet. Wir hatten ja bereits einige Erfahrung gesammelt, als wir damals von PowerPC auf Intel Prozessoren umgestiegen sind. Diese Arbeiten waren sehr hilfreich beim Umstieg von MacOS X auf Windows 7."

Für IBM war die Entwicklung ein Desaster. Sam Palmisano äußerte sich zum Erfolg von Windows 7 so: "Wir bedauern sehr, dass wir unser PC Geschäft an Lenovo verkauft haben. Jetzt stehe ich vor der unangenehmen Aufgabe, unseren Aktionären zu erklären, wie wir damals so leichtfertig auf diese Einnahmequelle haben verzichten können. Aber das wird vergleichsweise einfach werden, viel schwieriger wird es werden, unseren Kunden zu erklären, warum wir sie massenhaft dazu gezwungen haben Linux auf ihren Servern zu installiern. Ich möchte mich in aller Form bei unseren Kunden entschuldigen, dass wir nicht erkannt haben, welch hohe Qualität Windows 7 hat, und dass Linux eine katastrophale Fehlentscheidung war. "

Auch Mark Shuttleworth ist begeistert von Windows 7: "Diese Jungs von Microsoft haben einen phantastischen Job gemacht."
Die Mark Shuttleworth Foundation hat bereits damit begonnen, in Süd-Afrika Automaten aufzustellen, wo sich die Menschen ohne Internetzugang, DVDs mit der aktuellen Windows 7 Version brennen können. Angesprochen auf die hohen Lizenzkosten, meinte Shuttleworth nur: "Ach, jetzt wo ich kein Geld mehr mit Ubuntu verbrenne, ist das nicht so schlimm. Man muß Prioritäten setzen, schließlich geht es um die Menschen, und es wäre unmenschlich, ihnen den Zugang zu Windows 7 zu verwehren"

Wenige Tage nach der Veröffentlichung, stieg der Marktanteil von Windows 7 auf 92%, dicht gefolgt von Windows XP mit 8%

Die WHO geht davon aus, dass nach wenigen Wochen, Windows 7 seine positiven Effekte auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschheit voll ausbreiten wird.

Im Weltsicherheitsrat findet zur Zeit eine Sitzung statt, in der erstmalig auch Steve Balmer teilnimmt. Alle Veto-Mächte sind der festen Überzeugung, dass dank Windows 7 niemand mehr zu einer Waffe greifen muss.

Danke Microsoft, danke für Windows 7, warum nur hat es so lange gedauert?

Unser Grundgesetz geht in Rente

Am 8. Mai 1949 wurde unser Grundgesetz erlassen. In ein paar Tagen feiert es also seinen 60. Geburtstag.

Da es aber schon so alt ist, denken sich unsere Politiker wohl, dass es an der Zeit ist, es in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Allerdings wollen sie wohl diesen Übergang sanft gestalten und haben sich schon mal auf eine Altersteilzeit geeinigt, indem sie einige Grundrechte einschränken.

Die Informationsfreiheit das Artikel 5 GG scheint offenbar für unser Grundgesetz besonders viel Arbeit zu machen, daher musste hier schleunigst etwas passieren. Dank Ursula von der Leyen muss sich die Regierung nicht mehr länger mit unliebsamen Meinungsäußerungen herumschlagen. Solche Seiten werden im Internet einfach auf die Sperrliste gehievt.

Alles natürlich nur zum Wohle der Kinder.

Weil die Leute, die auf Seiten zugreifen, die die Regierung wohl lieber geheimhalten möchte, potenzielle Terroristen sind, hat man noch versucht ungenehmigte Online-Durchsuchungen durchzusetzen, leider wurde das vom Verfassungsgericht wieder kassiert.

Und weil unser Staatsapparat offenbar viel zu langsam und träge ist, oder einfach nur mit der großen Datenmenge nicht umzugehen weiß, müssen die Provider die Daten länger vorhalten, schließlich kann man dem Staat ja nicht zumuten 80 Millionen Bürger innerhalb weniger Wochen zu überwachen.

Denn die privaten Daten auf den Computer dieser 80 Mio Terroristen müssen schließlich mit den Daten der Überwachungskameras ab geglichen werden.

Wie erklären wir unseren Kindern in 20 Jahren, dass sie dafür missbraucht wurden, um die Informationsfreiheit abzuschaffen?
Ich denke, dass die geplanten Internetsperren nichts anderes sind als Kindesmissbrauch. Hier werden nämlich unschuldige Kinder missbraucht, um unsere Grundrechte auszuhebeln, und das, liebe Frau von der Leyen ist eine Schande.

Zeichnet die Petition gegen dieses Gesetz

Freitag, 1. Mai 2009

Meine Rechner

Seit geraumer Zeit bin ich nun zuhause vollkommen frei von Windows. Und ich mag das wirklich sehr gern.
Seit ich alle meine Rechner auf Linux migriert habe, weiß ich erst, was ich all die Jahre in der "Knechtschaft" vermisst habe. Ich habe den Spass an meinen Computern wiedergefunden.

Meine Computerlandschaft sieht wie folgt aus:
  • File- und Medienserver (openSUSE 10.3)
  • SAT Receiver (Dreambox DM 7020 und DM800)
  • Desktop-PC (Ubuntu 9.04 Jaunty Jackalope und openSUSE 11.1)
Meinen Desktop-PC hab ich vor mehr als einem Jahr gekauft, und ich habe ihn entsprechend ausgestattet, dass er eine zeitlang ausreichen sollte (Quad-Core CPU, 8GB RAM). Allerdings stelle ich mir die Frage, wofür ich so viel RAM brauche, denn die Speicherauslastung unter Linux geht selten über 2GB, selbst wenn ich umfangreiche Video-Bearbeitung mache.
Aber schaden kann soviel Speicher sicher nicht. Ich werde wohl demnächst eine RAM Disk einrichten.Link
Anfang des Jahres bin ich auf meinem Desktop von openSUSE auf Ubuntu umgestiegen. Ich habe dabei mit der Alpha 3 von Jaunty begonnen und ich war von Anfang an begeistert. Und heute, da Jaunty nun offiziell freigegeben ist, langweilt mich das System bereits, weil es einfach funktioniert ;-)

Die Testphase von Jaunty hat mir sehr viel Spass gemacht, und ich hoffe ich konnte mit meinen Bugberichten im Launchpad auch ein bisschen zur Verbesserung des System beitragen. Deshalb habe ich auch beschlossen, die nächste Version von Ubuntu (Karmic Koala) zu testen.
Link
Dieses mal werde ich aber die Distibution nicht auf mein Live-System installieren, sondern vorerst nur in einer virtuellen Maschine. Zu diesem Zweck habe ich mir VirtualBox 2.2 installiert (nicht die OSE Variante, da ich den 3D Support haben wollte). Vorgestern hab ich in eine VM Jaunty installiert und die Paketquellen auf karmic umgestellt.

Jetzt kann ich wieder jeden Tag die Fortschritte der Ubuntu Entwickler verfolgen.