Sonntag, 21. Juni 2009

Bin ich paranoid?

Gerade eben lese ich einen Blog, in dem sich ein Link auf einen Beitrag von mir befindet. Und was geht mir dabei durch den Kopf?

Zunächst mal freut mich das natürlich, dass es Menschen gibt, die mein Blog damit als lesenswert empfinden. Aber der zweite Gedanke, der mir durch den Kopf schießt, beunruhigt mich doch ein wenig.
Ich denke mir, ist soviel Öffentlichkeit gut für mich? Gerate ich durch meine Meinungsäußerungen auf den Radar von bösen Menschen?

Dann frage ich mich: Ist mein Netz sicher gegen Einbrüche von außen? Kann man auf meinen Festplatten Daten finden, die gegen mich verwendet werden könnten? Sollte ich meinen SPAM-Ordner verbrennen?
Ich bereue bereits, dass ich so offen über meine IT-Infrastruktur geplaudert habe. Können mir böse Menschen illegale Inhalte unter jubeln?

Ich muss paranoid sein! In Deutschland doch nicht. Wir sind doch ein Rechtsstaat. Nie würde eine Behörde auf den Gedanken kommen, verdachtsunabhängig seine Bürger zu belauschen und auszuspionieren. Niemals!
Wir sind doch ein Fels in der Brandung der Demokratie! Wir setzen uns doch gegen Zensur im Iran und in China ein.
Wir in Deutschland haben zwei Diktaturen überstanden, wir wissen doch was die Einschränkung von Bürgerrechten für Folgen hat.

Aber dann denke ich an die Parteien, die in unserem Namen Gesetze verabschieden. Ich sehe die Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu diesen Gesetzen.
Und schon bekomme ich wieder Angst. Angst, meine Meinung zu äußern. Angst, die Regierung zu kritisieren.

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